Schlaglichter
Lyrik und Prosa
ISBN 978-3-903110-42-7
Wie bereits in „ping pong“ (2016) versammelt Waltraud Haas auch im vorliegenden neuen Band Lyrik und Prosa. Die kurzen Prosastücke sind meist Extrakte und Destillate von Traum-Tagebüchern aus vier Jahrzehnten. Die Gedichte – vielfach neue Bearbeitungen von liegengelassenen Texten aus der Vergangenheit – werfen Schlaglichter auf die Zeit, bannen Spiegelungen von Innen- und Außenansichten aufs Papier: Eindrücke eines Venedigaufenthalts stehen neben Selbstporträts und Momentaufnahmen aus dem „Nachkriegswien“. Im Band „Schlaglichter“ geben sich wiederum „brutale, absurde und gleichzeitig unschuldige Bilder“ ein Stelldichein: „Radikalität und Ironie sind die Stärken dieser Texte“ (Lydia Haider).
„ich habe
meine sandsäcke
längst abgeworfen
ich sehe dich
immer kleiner werden
schließlich verschwinden“
Rezension
„Das ,Ich‘ in den Gedichten von Waltraud Haas ist ein gefährliches und gefährdetes Land. Und natürlich, dieses „Ich“ ist nicht die Autorin selbst, die Gedichte sind kein Tagebuch. Es ist eine literarisch erarbeitete Instanz, die von den Empfindungen und Erfahrungen der Autorin lebt, aber auch von den Empfindungen und Erfahrungen anderer, von Freundinnen und Fremden, vom Leser, und von literarischen und ästhetischen Überlegungen, eine Instanz, die sammelt, einsaugt, ordnet und alles in Sprache neu erfindet und organisiert, um die Essenz dann in geschärfter Form zurückzugeben – an jeden, auch an die Autorin selbst.“
(Gustav Ernst)